Der große Gatsby (1/2) Nach dem gleichnamigen Roman von F. Scott Fitzgerald Übersetzung aus dem Amerikanischen: Bettina Abarbanell Bearbeitung und Regie: Oliver Sturm Komposition: Sabine Worthmann Mit Michael Rotschopf, Matthias Bundschuh, Sascha Icks, Marc Hosemann, Julia Riedler, Urs Winiger, Birgit Minichmayr, Wolf-Dietrich Sprenger, Lola Klamroth, Katja Danowski, Peter Lohmeyer, Lisa Hagmeister, Maria Magdalena Wardzinska, Maximilian Scheidt, Wolfgang Häntsch, Josef Ostendorf, Michael Wittenborn, Christoph Tomanek, Tilo Werner, Victoria Fleer, Josefine Israel, Markus John, Rainer Homann NDR 2023, URSENDUNG Nick Carraway, erfolgloser Autor, verlässt den Mittleren Westen und kommt 1922 nach Long Island in die Welt des Glamours und der Laszivität, des Jazz und der Kriminalität. Direkt neben Nicks bescheidenem Häuschen residiert ein gewisser Jay Gatsby. In dessen prächtiger Villa feiert sich allwöchentlich der Geldadel New Yorks, Glamour Girls und Wirtschaftsbosse, Hollywood-Stars und Möchte-Gern-VIPs. Der Gastgeber selbst ist ein wandelndes Mysterium. Später erst wird klar: Gatsby ist ein klassischer Parvenue, involviert in dubiose Geschäfte und im wahrsten Sinne des Wortes liebeskrank. Der ganz Prunk - nur, weil er die Vergangenheit zurückholen will, Kulissenzauber, kapitaler Einsatz für eine Frau, die ihn als mittellosen Offizier in den Wind schoss und einen reichen, reaktionären Typen heiratete. Zufällig handelt es sich dabei um Carraways Cousine. Carraway verabredet ein Treffen zwischen den beiden - das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Mehr unter ndr.de/radiokunst. 18:00 - 18:04 Uhr Nachrichten, Wetter Hörspiel
Be prepared! Auf welchen Ernstfall sind wir vorbereitet?" Von Beate Meierfrankenfeld Blackout, Klimaschock, Bürgerkrieg: Sage mir, auf welchen Ernstfall du dich vorbereitest, und ich sage dir, wer du bist. Denn was wir für wahrscheinlich und was für bedrohlich halten, das hat viel mit uns selbst zu tun. Mit Charakter, politischer Überzeugung, Herkunft. Dabei ist es keineswegs irrational, persönlich Vorsorge zu treffen. Nach Empfehlung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sollte jede und jeder einen Vorrat für zehn Tage zu Hause haben: Lebensmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel und eine Notapotheke. Ein bisschen Prepper müsste also eigentlich in uns allen stecken. Doch wann kann man sich wirklich gut vorbereitet fühlen? Mit einem befestigten Schutzraum im Keller, in dem man ausharren kann, bis das Schlimmste vorüber ist? Oder einem gepackten Notfallrucksack mit Kompass, Zeltplane und Messer, um im Wald zu überleben, wenn es drauf ankommt? Sich die aufziehende Gefahr auszumalen, ist auch eine Frage der Vorstellungskraft, und die Bilder im Kopf sähen anders aus, gäbe es keine Bücher, kein Kino, keine Geschichten des Katastrophischen, in denen vielleicht noch die Hoffnung auf Rettung ihren Platz hat. Wie politisch ist die Logik des Ernstfalls? An welche Bedrohungsszenarien denken wir zuerst - und an welche sollten wir denken? Das Feature geht Checklisten zur Krisenvorsorge durch, lässt sich den privaten Bunkerbau erklären, blickt auf Schreckenserzählungen in Kulturgeschichte und Blockbusterkino und geht der Angstlust nach, die darin liegen kann.
Sechs Koffer(1/2) Nach dem gleichnamigen Roman von Maxim Biller Mit: Sylvester Groth, Corinna Kirchhoff, Judith Engel, Ulrich Noethen, Robert Dölle, Christian Redl, Robert Gallinowski, Rainer Homann, Marina Galic, Anna Maria Marx, Nicolas Handwerker, Jordy-Leon Sun, Julia Fritz u. v. a. Hörspielbearbeitung und Regie: Walter Adler (Produktion: SWR 2020/2021) In jeder Familie gibt es Geheimnisse und Gerüchte, die von Generation zu Generation weiterleben. Manchmal geht es dabei um Leben und Tod. "Sechs Koffer" erzählt die Geschichte einer russisch-jüdischen Familie auf der Flucht von Ost nach West, von Moskau über Prag nach Hamburg und Zürich. Aus sechs Perspektiven wird ein großer Verrat, eine Denunziation geschildert. Das Opfer: der Großvater des inzwischen in Berlin lebenden Erzählers, der 1960 in der Sowjetunion hingerichtet wurde. Unter Verdacht: die eigene Verwandtschaft. "Großartig, nein, nicht artig, groß: Maxim Biller." Robert Menasse (Teil 2: Montag, 29. Mai, 18.20 Uhr)
Album (1/2) Von Hans Magnus Enzensberger Bearbeitung und Regie: Christiane Ohaus Mit: Hans Magnus Enzensberger, Mark Lyndon, Guido Gallmann, Sascha Maria Icks, Eva Gosciejewicz, Samuel Weiss, Heidi Jürgens, Andreas Krämer, Susanne Schrader, Uta Hallant, Friedhelm Ptok, Peter Kaempfe, Jürgen Uter, Willy Schwarz, Theo Krämer, Anastasia Stichnoth Komposition: Michael Riessler Ton und Technik: Klaus Schumann, Christine Potschkat Produktion: RB / DKultur 2011 Länge: 88"30 (Teil 2 am 29.05.2023, 18.30 Uhr) Was hat der "Maier am Himalaya" mit Karl Marx oder Denis Diderot mit Edward Lear oder Margaret Thatcher zu tun? Was verbindet Kuba, Kometen, Poeten mit Pflanzenforschern und Mathematikern, Chefökonomen mit Cocktailrezepten? Texte von nahezu jeder Spielart (Verse, Lieder, Sprüche, Essays, Abhandlungen ...) über alles Mögliche, selbst verfasst oder aus fremder Feder, hat Hans Magnus Enzensberger zusammengetragen in seinem "Album" (lat. albus: weiß, weißes Blatt). Entsprechend vielfältig und offen in der Form ist das Hörspiel. Es räumt alle Form- und Genrekategorien beiseite und lässt von Aphorismus bis Limerick kaum eine sprachliche Kurzform aus. Damit eröffnet die Collage den Hörerinnen und Hörern auf vergnügliche Art gedankliche und sprachliche Spielräume. Hans Magnus Enzensberger (1929-2022) war Dichter, Schriftsteller und Herausgeber. Als öffentlich wirksamer Intellektueller prägte er das kulturelle Leben der Bundesrepublik. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Georg-Büchner-Preis (1963), der Heinrich-Böll-Preis (1985) und der Heinrich-Heine-Preis (1998). Weitere Hörspiele: "Die Bakunin-Kassette. Eine Fälschung" (WDR/SR 1977), "Josefine und ich" (HR 2006). Hörspiel-Collage nach Hans Magnus Enzensberger Album (1/2)
Voices From Planet Love - The Soulquarians & Co. Musik von Eykah Badu, Common, JD, Questlove, James Poyser bis D"Angelo. Wir machen heute einen Zeitreise zu einer stilprägenden Außenstelle des Planeten Love: in die "Electric Lady Studios", New York, Greenwich Village. Man schrieb die Jahre 1997 bis 2000. Nicht nur D"Angelo nahm während dieser Zeit hier mit Kopilot Questlove sein epochales Album Voodoo auf. Nein, an der zukunftsweisenden Melange aus Soul/ Funk/ Jazz/ R&B, die einprägsam aber vereinfachend das Label Neosoul verpasst bekam, arbeitete ein ganzes Kollektiv, das sich Soulquarians nannte, weil der Kern des Gruppe im Sternzeichen des Wassermanns geboren war. Im "Electric Lady" wurde gejammt, gecroont, meist analog aufgenommen und J Dee lieferte aus Detroit seine Beats dazu. Drei weitere wichtige Alben sind im altehrwürdigen Studio von Jimi Hendrix entstanden: Like water for chocolate von Common. Erykah Badus "Mama"s Gun" und "Things Fall Apart" von den Roots. Retrospektiv betrachtet, waren diese drei Jahre des Teamworks Generator für den Future R&B bis heute. Judith Schnaubelt verneigt sich mit Respekt und in Liebe vor allen Beteiligten. Wiederholung vom 18. Februar 2023 50 Years After - Terry Reid: "River" Terry Reid ist ein verhinderter Superstar. 1968 lehnte der britische Ausnahme-Sänger und Gitarrist das Angebot ab, Sänger der neu zu gründenden Led Zeppelin zu werden und setzte stattdessen seine Solo-Karriere fort. 1973 erschien sein drittes Album "River", eine folkrockige Meditation in sieben Songs, die Terry Reid von der Kritik Lobeshymnen, aber leider kaum Plattenverkäufe einbrachte. Roderich Fabian erinnert sich an ein Album, das ihm damals viele Distinktionsgewinne verschaffte. Wiederholung vom 28. März 2023
Heute zu Gast: Mathias Richling Ob als Angela Merkel, Winfried Kretschmann oder Olaf Scholz: Wenn Mathias Richling sich die Politik-Prominenz vorknöpft, stimmt alles: Frisur, Gestik, Mimik, Stimme. Wie ein Chamäleon wechselt er die Rollen. Seit fast 50 Jahren begeistert der Kabarettist sein Publikum mit treffsicheren Pointen zur politischen Großwetterlage. Im SWR4 Promitalk erzählt Mathias Richling, wann er sein Talent zur Parodie entdeckt hat, warum er nicht gern über sein Alter spricht - und ob es Politiker gibt, die er wirklich schätzt. SWR4 Moderator Jörg Assenheimer ist jede Woche im Gespräch mit prominenten Talkgästen. Den SWR4 Promitalk gibt es auch zum Nachhören in der kostenlosen SWR4 App und in der ARD Audiothek. Ob als Angela Merkel, Winfried Kretschmann oder Olaf Scholz: Wenn Mathias Richling sich die Politik-Prominenz vorknöpft, stimmt alles: Frisur, Gestik, Mimik, Stimme. Wie ein Chamäleon wechselt er die Rollen. Seit fast 50 Jahren begeistert der Kabarettist sein Publikum mit treffsicheren Pointen zur politischen Großwetterlage. Im SWR4 Promitalk erzählt Mathias Richling, wann er sein Talent zur Parodie entdeckt hat, warum er nicht gern über sein Alter spricht - und ob es Politiker gibt, die er wirklich schätzt. SWR4 Moderator Jörg Assenheimer ist jede Woche im Gespräch mit prominenten Talkgästen. Den SWR4 Promitalk gibt es auch zum Nachhören in der kostenlosen SWR4 App und in der ARD Audiothek.
"Ich gehöre nirgends!" Er war Komponist und Musikethnologe, politischer Flüchtling, angesehener Lehrer, mathematisch versierter Elektronikpionier, Systemkritiker und (unfreiwilliger) Filmmusiker für Stanley Kubrick: György Ligeti. Fragte man ihn nach seiner Identität, fiel die Antwort ebenso komplex aus wie seine schillernden Orchestercluster klingen: "ein in Siebenbürgen geborener Ungar jüdischer Abstammung mit rumänischer Staatsangehörigkeit, später mit ungarischer, noch später mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Ich gehöre nirgends: ich gehöre zur europäischen Intelligenz und Kultur." Und das gilt bis heute. Mit Beiträgen, Gesprächen und viel Musik erinnert SWR2 an einen der zentralen Komponisten und musikalischen Denker des 20. Jahrhunderts. ab 23:03 Uhr: Werner Klüppelholz "Die Avantgarde war ein Irrtum" György Ligeti aus sieben Perspektiven Das Leben wie ein Thriller und ein Werk ohnegleichen. Auf einer Hitliste des 20. Jahrhunderts lag sein Orchesterstück "Atmosphères" weit oben, knapp hinter Elvis. Ligeti war einer der erfolgreichsten Komponisten der Avantgarde, von der er sich indes immer weiter entfernte - allergisch gegen Dogmen und Gruppenzwang nach seinen bösen Erfahrungen im ungarischen Nazi- und Stalinismus-Terror. Und er war äußerst kritisch, sich selbst und anderen gegenüber. Viele Berühmtheiten wurden von den Pfeilen seines Spotts getroffen. Von all dem zeugen nicht zuletzt Ligetis eigenen Schriften. (Übernahme SWR) 23:00 - 23:03 Nachrichten
Space is the Place Die Visionen des Musikavantgardisten Sun Ra Von Steffen Irlinger Regie: Uta Reitz Produktion: Deutschlandfunk 2023 Sun Ra ist eine der bizarrsten Persönlichkeiten der Jazzgeschichte. Der Vordenker des Afrofuturismus starb vor 30 Jahren. Bis heute beeinflusst der Exzentriker auch die musikalische Gegenwart. Sun Ra behauptete, aus dem Weltraum auf die Erde gekommen zu sein. Seine Band, das Sun Ra Arkestra, ist heute noch aktiv und in den letzten Jahren zunehmend populär geworden. Eine neue, junge Generation von Hörerinnen und Hörern - geschult durch Hiphop - entwickelt einen anderen Blick auf die Jazzgeschichte. Sie weiß die außergewöhnliche Persönlichkeit und die unorthodoxe Musik Sun Ras zu schätzen. Im Feature wird untersucht, welchen Einfluss Sun Ra auf die aktuelle Musikergeneration hat. Zu Wort kommen unter anderem Musiker wie der Schlagzeuger Max Weissenfeldt und der Komponist und Sun-Ra-Kenner Mats Gustafsson. Space is the Place
Small World (1/2) Von Martin Suter Mit Christian Berkel, Friedhelm Ptok, Rosemarie Fendel, Peter Striebeck, Axel Milberg, Frauke Poolmann, Karin Anselm, Ilse Neubauer, Wolfgang Hinze und anderen Bearbeitung und Regie: Irene Schuck BR 1999 Teil 2: Pfingstmontag, 29. Mai 2023, 21.05 Uhr Die allmähliche Enthüllung eines Kriminalfalls, verbunden mit der detaillierten Beschreibung einer Alzheimer-Erkrankung. Konrad Lang ist schon Mitte 60, als er einen neuen Anfang wagen will. Sein ganzes bisheriges Leben war untrennbar mit der millionenschweren Koch-Familie verbunden, bei der er aufwuchs und zu der er als uneheliches Kind eines Dienstmädchens doch nie richtig gehörte. Jetzt hat Konrad Lang eine Frau kennen gelernt und sich noch einmal verliebt. Doch er leidet an Alzheimer. Die Gegenwart geht für ihn mehr und mehr verloren, immer tiefer verliert er sich in der eigenen Vergangenheit, die überschattet ist von einem dramatischen Geheimnis. Elvira Senn, das Oberhaupt der Koch-Familie, hat großes Interesse daran, dass dieses Geheimnis nie ans Licht kommt. Sie beginnt, ihre Vorkehrungen zu treffen.
Transit Marseille Schreiben auf der Flucht, 1940 und heute Von Johanna Tirnthal (Wdh. v. 27.09.2020) Marseille ist eine Stadt der Passage, und immer sind unter den Reisenden auch Flüchtlinge. Marseille ist eine Stadt der Passage, ihr Hafen seit Jahrhunderten Ort der Ankunft und Abreise. Unter denen, die hier ankamen und ankommen, sind viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller. 1940 wurde Marseille zum letzten freien Hafen im von Hitlers Wehrmacht besetzten Frankreich. Zahlreiche deutschsprachige Exilanten versuchten, Schiffe zu finden und Europa zu verlassen. Unter ihnen war Anna Seghers, die die Atmosphäre unter den Exilanten in dem Roman "Transit" einfing. Die Emigrantin beschreibt das Ankommen und Abreisen und die Gesprächsthemen - Botschaftstermine, Visabedingungen, Schiffspassagen, Geldverdienen - als permanentes Transitgeflüster, das in der Hafenstadt schon seit phönizischen und römischen Zeiten zu Hause sei. Heute, 80 Jahre später, irren andere Flüchtlinge durch Marseille. Wieder sind unter ihnen Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Ihre Gespräche ähneln denen, die Anna Seghers beschreibt: Die Flüchtlinge haben Angst vor Verfolgung, warten auf das nächste Papier und sind inmitten der Schönheit der Stadt einsam. Wie schreiben in dieser Situation?